Wie trinkt man Grappa richtig?

Das richtige Glas

Ein traditionelles Grappaglas hat einen langen Stiel, der – wie beim Weinglas – dazu dient, dass die Flüssigkeit nicht mit der Hand in Verbindung kommt und sich dadurch erwärmt. Nach oben hin hat das Grappaglas dann einen weiten Bauch, der ganz oben wieder etwas schmaler zuläuft. Der Zweck des bauchigen Glases ist, dass sich Aromen und Nuancen im Bauch sammeln können, bevor sie getrunken werden. Ältere Grappas trinkt man besser aus einem bauchigeren Glas; z. B. aus einem Cognacglas.

Grappagläser
Grappagläser

Die Trinktemperatur

Die Trinktemperatur eines Grappas hängt von seinem Alter ab. Ein junger, frischer Grappa mit seinen fruchtigen Nuancen mag bei einer Temperatur von ca. 10 Grad getrunken werden. Ein älterer Grappa, der durch seine lange Fasslagerung etwas schwerer schmeckt, bevorzugt eine etwas höhere Trinktemperatur von 16 bis 18 Grad.

Und das Trinken

Man sollte das Grappaglas maximal bis zur Hälfte des Bauches füllen und dann erst einmal 10 bis 15 Minuten ruhen lassen. So entwickeln sich die Aromen optimal mit dem Sauerstoff. Wenn die Zeit vorüber ist, ist der Grappa im perfekten Trinkzustand: Nicht zu kalt und nicht zu warm und mit maximal entwickelten Aromen. Die visuelle Probe sollte die erste sein.

Die Flüssigkeit wird nun leicht im Glas geschwenkt, schauen Sie sich die Farbe genau an. Ein guter Grappa wirkt immer etwas ölig und bleibt beim Schwenken an den Seiten hängen.

Jetzt nimmt man das Glas und riecht kurz so daran, dass man die Aromen wahrnimmt. Man sollte nicht zu lange mit der Nase über dem Glas verweilen, da man sonst geruchsblind wird, das ist gerade wichtig, wenn man verschiedene Sorten Grappa verkosten möchte. Riechen Sie lieber nur ganz kurz am Glas, dafür aber öfter!

Dann das Geniessen

Nachdem Sie die Duftaromen haben wirken lassen, können Sie den Grappa trinken und schmecken.

Am besten schliessen Sie dabei die Augen und konzentrieren sich komplett auf das Getränk.

Lassen Sie die Flüssigkeit kurz im Mund unter Bewegung wirken bis Sie sie dann hinunterschlucken.

Achten Sie darauf, dass Sie den Grappa nicht zu stark bewegen, lassen Sie ihn besser einmal durch den Mund gleiten, denn so werden die Geschmackspapillen im Mund nicht überfordert.

Welche Aromen haben Sie wahrgenommen? Sind es fruchtige, würzige oder gar leicht süssliche Aromen? Haben Sie eine bestimmte Holzart wahrgenommen? Wie fühlte sich der Grappa nach dem Hinunterschlucken an?

Ist der Grappa reinsortig oder konnten Sie verschiedene Reben erahnen? Natürlich benötigt es neben viel Konzentration und Hingabe etwas Schulung, bis Sie diese Dinge erschmecken können. Dafür eignet sich ein Grappa-Tasting gut, bei der verschiedene Grappasorten direkt verglichen werden können.

> Unsere Grappa-Vielfalt

 

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