Was ist Single Cask – Whisky?

Der grösste Teil des weltweit konsumierten Whiskies ist das Ergebnis von Blending: die sorgfältige Technik, in der Kunst und Wissenschaft aufeinandertreffen, um Whiskies verschiedener Stile, Altersstufen und Fasstypen zu einem harmonischen, konsistenten Ganzen zu kombinieren.

Im Vergleich dazu könnten Single-Cask-Whiskies nicht einfacher sein: ein einziger Whisky, der über einen bestimmten Zeitraum in einem einzigen Fass gereift ist und dann in Flaschen abgefüllt wird, oft ohne Verdünnung in Fassstärke. Für den Whisky-Puristen ist diese Einfachheit äusserst attraktiv.

Werfen wie einen genaueren Blick darauf, was einen Single-Cask-Whisky so besonders macht.

Es kommt ein Punkt im Leben eines jeden Whiskytrinkers, an dem er erkennt, dass Single Malt Whisky nicht unbedingt direkt vom Fass in die Flasche kommt. Das Wort “Single” kann hier etwas irreführend sein, da Single Malt aus einer Vielzahl von Fässern stammen kann (und oft auch stammt). Der Begriff “Single Malt” bezieht sich vielmehr auf einen Whisky, der von einer einzigen Brennerei aus einem einzigen gemälzten Getreide hergestellt wird (bei der Herstellung von schottischem Whisky muss dieses Getreide Gerste sein, und der Whisky muss in einem Pot Still destilliert werden). Wenn das für dich eine Offenbarung ist, lass dich nicht beunruhigen – das heisst nicht, dass eine Mischung von Fässern keinen aussergewöhnlichen Single Malt ergeben kann. Das können sie, und das tun sie auch! Das Mischen von Fässern ermöglicht es den Whiskyherstellern, ein Gleichgewicht herzustellen, den Charakter zu entwickeln und die Konsistenz der Whiskies, die wir kennen und lieben, zu erhalten.

Dennoch haben Single Casks – Whiskies, die direkt aus einem einzigen Fass stammen – etwas Romantisches an sich. Die Abfüllungen werden fast immer in Fassstärke und ohne Karamellfärbung oder Kältefiltration abgefüllt. Dies ist Whisky in seiner authentischsten Form: unberührt, ursprünglich, rein. Kein Single-Cask-Whisky gleicht dem anderen, und sie sollen den einzigartigen Geschmack ihrer jeweiligen Fässer annehmen.

Eines der magischsten Elemente des Whiskyherstellungsprozesses ist zweifellos die Reifung im Fass – Experten glauben, dass bis zu 80 % des Geschmacks eines Whiskys aus dem Holz stammen, in dem er gereift ist. Das Fass ist ein fester Bestandteil der Whiskyherstellung, aber wie ist es entstanden?

Die Geschichte des Fasses

Im späten 15. Jahrhundert wurde Whisky in Schottland zum ersten Mal offiziell dokumentiert, obwohl Holzfässer zu diesem Zeitpunkt noch keine Rolle spielten. Bis zum 18. Jahrhundert wurde Whisky in der Regel frisch aus der Brennerei getrunken oder durch das Land geschmuggelt.

Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als das Vereinigte Königreich begann, grössere Mengen an Portwein und Sherry zu importieren, wurden Fässer ein fester Bestandteil des Whiskyherstellungsprozesses. Da sie in Fässern nach Grossbritannien verschifft und im Hafen abgefüllt wurden, stand den sparsamen Brennern ein Überschuss an leeren Fässern zur Verfügung, in denen sie ihren Whisky lagern und transportieren konnten.

Die Eichenfässer wurden dafür gelobt, dass sie wasserdicht und leicht stapelbar waren, aber man entdeckte schnell, dass die Süssweine, die zuvor in diesen Fässern gelagert wurden, dazu beitrugen, die Spirituose milder zu machen und ihren Geschmack zu verbessern. Es dauerte nicht lange, bis die Reifung in Fässern ein wesentlicher Bestandteil der Herstellung des Whiskys wurde, den wir heute in unser Glas füllen. Die heutigen Gesetze schreiben sogar vor, dass die Spirituose drei Jahre in Eichen-Fässern reifen muss, bevor sie überhaupt als schottischer Whisky bezeichnet werden darf.

Individueller Charakter

Aufgrund einer nahezu unendlichen Kombination von Faktoren – vom ursprünglichen Inhalt eines Fasses über den einzigartigen Charakter seines Holzes bis hin zur Temperatur des Lagerhauses, in dem es gelagert wird – kommen die Bestandteile eines einzelnen Fasses zusammen, um etwas völlig Einzigartiges zu schaffen; einen Dram, der wirklich unnachahmlich ist.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Einzelfässer nur eine sehr begrenzte Menge an Flüssigkeit produzieren. Selbst aus den grössten Fässern werden nur etwa 500 Flaschen abgefüllt, je nachdem, mit welcher Konzentration der Whisky abgefüllt wird oder wie viel Flüssigkeit durch Verdunstung verloren geht (der so genannte “Angels’ Share”). Die Flaschen sind oft einzeln nummeriert, und auf dem Etikett sind die Details des jeweiligen Fasses angegeben – der heilige Gral der Whisky-Transparenz!

Einzelne Fässer sind wegen ihrer Exklusivität begehrt, aber sie sind auch deshalb so verlockend, weil sie eine Seite einer Brennerei zeigen, die der Trinker sonst vielleicht nicht zu sehen bekommt. Die Konzentration auf die Aromen eines einzelnen Fasses und weniger Eingriffe seitens der Whiskyhersteller bedeuten, dass das Endergebnis wahrscheinlich anders schmecken wird als der klassische Single Malt der Brennerei, was den Geniessern die Möglichkeit gibt, etwas “abseits der ausgetretenen Pfade” ihrer Lieblingsmarken zu probieren.

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